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		  Der Bergkamm 
		südlich des Isère-Tals von Grande 
		Aiguille Rousse (links) bis Aiguille Pers 
		(rechts).
   
		  In der 
		oberen Südflanke: Glacier du Couart Dessus, darüber der 
		Weiterweg durchs gewundene Firncouloir links des Gipfels.
   
		 Am Gipfel:
  Blick über den 
		angestiegenen Gletscher nach Südwesten gegen die Berge um den Col de 
		l'Iseran (Mittelgrund links). Den Horizont bilden
		Pointe de Charbonnel (links),
		Pointe de Ronce (Mitte links), Grand 
		Roc Noir (Mitte rechts) und Pointe de la 
		Sana 
		(rechts).   
		  Aussicht im 
		Nordosten nach Italien mit der Granta Parei, berühmter 
		Blickfang über dem Rifugio Benevolo. Links des Bergstocks 
		erkennt man den vergletscherten Col de Rhême-Golette, rechts im 
		Vordergrund am Fuße der hohen Felsmauer den Ghiacciaio di Sotze.
   
		  Grande 
		und Petite Aiguille Rousse im Südosten. Rechts daneben die 
		kleinere
		Pointe du Gros Caval.
   
		  Gipfelpanorama 
		im Nordwesten mit Sommet de Bellecôte 
		(links) und Mont Pourri (Mitte links). Rechts staffeln sich
		Aiguille de la Grande Sassière, 
		Aiguille de la Petite Sassière und Pointe du Nant Cruet.
   
		  Blick beim 
		Abstieg das Firncouloir hinab.
   
 | Anfahrt - aus Norden 
		von
		Bourg-St.-Maurice über Val d’Isère, aus Süden vom 
		Col de l’Iseran - nach Le Fornet. P östlich des Ortes an 
		der tiefsten Straßenkehre im Talgrund, unmittelbar am 
		Pont-St.-Charles 
		(s.a.
		
		Bing Maps, Wetter bei
		
		weather.com). Vom P kurz die Straße nach Le Fornet hinaus um bald 
		weglos nordwestwärts die Weidehänge (ggf. an Weidezaun entlang) etwa 80 
		Höhenmeter bis zu den untersten Felsen hinauf zu steigen. Ab hier kann 
		man abschnittsweise hangquerenden Weideviehspuren folgen ehe allmählich 
		auf 2170m angekommen der markierte Weg von Le Fornet zum Col de la 
		Bailletta 
		erreicht ist (0:40). Diesem folgt man rechts 
		höher bis auf etwa 2650m, wo ein großer Steinmann rechts des Weges auf 
		die abzweigende Route zur Tsanteleina weist. Hier rechts ab und 
		deutlichen Pfadspuren nach flach durch grünes, hügeliges Gelände weiter 
		zu einem wasserreichen Bachbecken (Plan des Nettes) mit 
		auffällig großen Felstrümmern. Links am Bach weiter, Steinmännchen 
		weisen die Route, und in eine ansteigende Geröllmulde hinein die weiter 
		oben in immer wildere Felstrümmermulden führt. Darüber erhebt sich die 
		von einem Sturzbach durchschnittene Karschwelle. Deutlich weiter links 
		gewährt eine Rinne den Zugang auf die Schwelle, die man neben einer 
		Markierungsstange betritt (2:20). Nun nach 
		rechts, vor hohen Felswänden einen breiten, rampenförmigen Flankenabsatz 
		über Firn und Felsbänke hinauf in den obersten Gletscherboden des 
		Glacier du Couart Dessus. Hier links haltend, nordwärts, in 
		Richtung des großen, gewundenen Couloirs, das knapp links vom Gipfel 
		herab zieht. Nun bleiben 300 Höhenmeter anzusteigen, durchweg etwa 40 
		Grad steil, zuerst über eine weite Gletscherflanke, darauf im 
		Firncouloir empor. In der felsigen Scharte darüber angekommen (2:00) 
		geht es rechts in
		0:10 über Felsbänke zum höchsten Punkt, den 
		nur eine kleine trigonometrische Bodenplakette ziert.
 Abstieg auf dem 
		Anstiegswege: An der Karschwelle befindet man sich nach 
		1:00 
		wieder, am P nach weiteren 1:55.
 
			Höchster Berg und südwestlicher Eckpfeiler in der Umrahmung des 
			italienischen Fond-Kessels. Wird häufiger im Winter als 
			Schitour über die gewaltige, nahezu ungegliederte Nordflanke 
			angegangen, die inzwischen nur noch unwesentlich vergletschert ist. 
			Wie hier im Sommer von Süden angegangen, eine sehr eindrückliche 
			Tour durch wildeste Hochgebirgskare. Die unmarkierte Passage 
			zwischen Wanderweg zum Col de la Bailletta und Karschwelle erweist 
			sich trotz Geröll und der Felstrümmerböden allenthalben als gut 
			gangbar. Der Gletscher zeigt sich bis in Hochsommer als problemlos 
			begehbar. Bei den steilen 300 Höhenmetern aus dem Gletscherboden in 
			die Scharte verlangt es nach guten Schneeverhältnissen.Am Gipfel, den man im Sommer wohl meist alleine für sich hat, 
			entfaltet sich ein weites Panorama von Mont Pourri im 
			Nordwesten über die nahe Aiguille de la 
			Grande Sassière, ganz nah im Nordosten steht die Granta 
			Parei (ihre ‘Vorderseite’ ist berühmter Blickfang des 
			Rifugio Benevolo und des ganzen oberen Val de Rhêmes), 
			weiter in der Ferne strahlen die Gletscherriesen der 
			Paradisogruppe herüber, ganz nah im Osten reiht sich mit
			Punta Calabre, Roc Bassagne 
			und
			Punta Galisia ein Fond-Gipfel an den anderen, im Südosten 
			kann man die Levanna-Gipfel ausmachen, 
			davor die beiden Gipfel der Aiguille 
			Rousse, daneben die Aiguille Pers, 
			und westlich des Col de l’Iseran schließlich die breite 
			Pyramide der
			Pointe de la Sana, der Gletscherbuckel 
			der Grande Motte und die grandiose 
			Nordwand der Grande Casse.Vom Parkplatz bis zum Wanderweg in den Col de la Bailletta 
			bleiben 40 Minuten lang steilere Weidehänge ohne jegliche 
			Markierungen zu queren.Tour alleine begangen.   
			Anstiegsweg (6.0 Kilometer) zum Download als
			GPX-Datei.   
			
				| Der Todeskampf der jungen Gämse Kurz nach 
				Beginn, am Zustieg zur langen Weidehangquerung, machte jähes 
				Zappeln in einem Weidezaun aufmerksam. Rasch war klar, dass sich 
				hier ein größeres Tier in den groben Kunststoffmaschen verfangen 
				haben musste. Dass es sich hoffnungslos - lebensbedrohlich - 
				verfangen hatte, in der Überraschung jedoch nicht. Beim 
				Näherkommen in leider gewohnt verhaltenem Anstiegstempo wurde es 
				ersichtlich, es war eine junge Gämse, nicht älter als zwei 
				Jahre. Sie wand sich um die eigene Achse, überschlug sich mit 
				ungeheurer Kraft und wand sich immer tiefer ins Maschengeflecht 
				hinein, riss den ganzen Zaun nieder, um dann ermattet 
				niederzusinken. Keine dreißig Sekunden später, aber doch viel zu 
				spät, war der Ort qualvollsten Leidens erreicht. Das kleine 
				Gehörn, Maul, Hals, alles war umwickelt, verknotet, 
				zusammengeschnürt. Die Zunge, blau angelaufen, hing zur Seite, 
				eine letzte Zuckung durchfuhr das Geläuf. Die Gämse hatte sich 
				im einsamen Befreiungskampf stranguliert. Ein freies Tierleben 
				war dahin, und die Bergtour auch.Warum war man nicht 
				schneller gegangen. Ein kleines, aber immerhin scharfes Messer 
				war dabei. Doch wie ist ein noch ausschlagendes und -tretendes 
				Wildtier zu befreien, wie lange hätte das Herausschneiden 
				gebraucht? Mechanisch ging es bald weiter, kaum ein Blick links 
				und rechts, oben dann stumpf vor sich hin hackend durch das 
				lange Firncouloir zum Gipfel und alles retour, schließlich 
				wieder am Kadaver vorbei. Seine Augen waren jetzt irritierend 
				matt weiß. Fliegen machten sich schon an ihre übliche Arbeit.
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				Bild2 |    Fotos: Thehighrisepages.de |