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		Aussicht am Roche de Mio: 
  Rechts der 
		Südgrat mit dem Glacier de la Chiaupe, im Vordergrund senkt 
		sich der
		Col de la Chiaupe ab, links im Hintergrund erkennt man den 
		Mont Pourri. 
  Der Mont Pourri 
		im Detail. 
		    Blick vom 
		Übergang im Südgrat auf den obersten Glacier du Cul du Nant und 
		den vergletscherten Dôme de Bellecôte.
 
		   
		  Berühmter 
		Nachbar im Süden, die Grande Casse.
   
		  Gipfelpanorama 
		im Osten: Die Aiguille de la Grande Sassière 
		(links), knapp dahinter der Gran Paradiso, 
		in der Mitte La Tresenta und Ciarforon, 
		rechts La Tsanteleina.
   
		  Blick am 
		Dôme de Bellecôte gegen den Sommet de Bellecôte.
   
		  Nachbar im 
		Nordosten, der Mont Pourri.
   
		  Table 
		d'Orientation am Roche de Mio.
   
 
		  Gesamtansicht 
		aus Südwesten vom Rocher de la Loze.
 | Anfahrt, aus Westen 
		von
		Albertville über Môutiers, aus Norden und Osten vom
		Col du Petit-St.-Bernard über Bourg-St.-Maurice, nach
		Aime in der Tarentaise, dem Tal der Isère. 
		Von dort nach Süden über Mâcot und hinauf zum Schiort Belle 
		Plagne 
		auf etwa 2050 m (s.a.
		
		Bing Maps, Wetter bei
		
		weather.com). Vom P mit der Gondelbahn in zwei Sektionen über die 
		Station Roche de Mio zur Bergstation Glacier am Fuße 
		des Glacier de la Chiaupe.Von der Station den mittelsteilen 
		Gletscher in Richtung der Kopfstation des südostwärts ziehenden 
		Sesselliftes und darauf nordostwärts den Gletscher zum höchsten, 
		mittleren Gletscherrand hinauf. Darüber geht es die hier niedrige 
		Steilflanke des Südgrates über abschüssige Platten und Schuttrinnen von 
		rechts nach links empor (Signalstange). Die Einschartung ist nach 
		0:45 erreicht.
 Jenseits geht es links haltend wieder gut 50 
		Meter den Grat über Blockwerk und steile Schuttrinnen (deutliche 
		Steigspuren) hinab, ehe man den südseitigen 
		Glacier du Cul du Nant betritt. Über diesen, links im spaltenarmen 
		Bereich haltend, zunehmend steiler aufwärts in den Gletschersattel 
		zwischen dem felsigen Sommet links und der Gletscherkuppe des Dôme 
		rechts (am Nordabfall auf Überwächtung achten).
 Nun links den knapp 
		70 Meter hohen felsigen Ostgrat des Sommet de Bellecôte 
		hinauf. Die untere Hälfte nimmt ein steiler Felsaufschwung ein, den man 
		mit leichtem Abstieg links dahinter in einer steilen Schutt- und 
		Firnrinne umgehen kann. Darüber links haltend entlang des wild 
		aufgetürmten Blockgrates (I+) zum höchsten Punkt, der 
		lediglich mit einer Gipfelsteindaube geschmückt ist (1:00).
 Zum Abstieg kann man den obersten Südgrat wählen, wo deutliche 
		Steigspuren zwischen Felsblöcken über Schuttgassen die östliche 
		Steilflanke zum Gletscher hinab leiten (0:15).
 Nun bietet sich ein Abstecher nach Osten zum einst völlig 
		vergletscherten Nebengipfel Dôme de Bellecôte an. Dazu 
		muss man wieder etwas in den beim Zustieg berührten Gletschersattel 
		hinaufsteigen um von dort auf einen ostwärts ziehenden kurzen 
		Gletscherrücken zu gelangen, der einst deutlich höher gewesen sein muss. 
		Nun erweist sich ein dahinter liegender Felsfirst, direkt über den 
		nordseitigen Abstürzen liegend, als höherer Punkt (0:10), 
		der überdies angenehmere Sitzgelegenheiten bietet.
 Von hier über den 
		Gletscher und mit über 50 Meter Gegenanstieg durch steilstes 
		Moränengeröll hinauf zur Einschartung im Südgrat dauert es 
		0:25, danach über den Glacier de la Chiaupe (den Grat nahe der 
		Signalstange links haltend absteigen um nicht in abschüssige 
		Felsfluchten zu geraten) zur Bergstation der Gondelbahn weitere
		0:25.
 An der Mittelstation Roche de Mio 
		bietet sich noch die Gelegenheit zu einem Abstecher auf den 
		namensgebenden Gipfel
		Roche de Mio, der mit nur wenigen Schritten über einen 
		Wanderweg bezwungen ist. Am höchsten Punkt, wie häufig in Frankreich bei 
		solchen vorgelagerten Aussichtsgipfeln anzutreffen, findet man eine 
		liebevoll gestaltete Panoramatafel (Table d'Orientation).
 
			Sehr spannende Halbtagestour auf den höchsten Berg zwischen 
			Mont Pourri und Grande Casse. Durch den hohen 
			Ausgangspunkt befindet man sich ausschließlich in hochalpinem 
			Gelände mit Gletschern und Felsgratpassagen. Die Westflanke des 
			Südgrates ist mit ihren abschüssigen Felsfluchten vielleicht sogar 
			bereits die Schlüsselstelle. Hier zeigt eine wichtige Signalstange 
			die günstigste Stelle an. Die Gletscherflächen, im Juli nach 
			durchschnittlich schneereichem Winter begangen, zeigten sich 
			problemlos begehbar.An beiden Bellecôte-Gipfeln entfaltet sich ein hoch 
			interessantes Panorama mit Mont Blanc, 
			Grandes Jorasses 
			und Grand Combin im Norden, im Osten gefolgt von Mont 
			Pourri und Grajische Alpen (von 
			Aiguille de la Grande Sassière über La 
			Tsanteleina 
			- dahinter Gran Paradiso und 
			Ciarforon 
			- bis Ùja Ciamarella, l'Albaron 
			und Pointe de Charbonnel). Im nahen 
			Süden steigen Grande Motte, die 
			Grand-Casse-Nordwand und Grand Bec auf, etwas weiter die 
			Aiguille de Péclet. Im Westen sinkt die Gipfelflur zu den 
			Bergen um den Col de la Madeleine 
			(Le Cheval Noir,
			Grand Pic de la Lauzière) und nördlich 
			des Isère-Tals zur Beaufort-Gruppe ab.Tour alleine begangen.   
			Gesamte Wegstrecke (4.3 Kilometer) zum Download als
			GPX-Datei.   
			
				| Von den Leiden eines ausländischen 
				Sommertouristen in französischen Schigebieten Touren wie diese 
				samt Vorbereitung können einem organisatorischen Hindernis-Parcours 
				gleichen (Achtung: französisch). So war am Vortag bereits in der 
				Talstation Schluss, als unplanmäßig der Betrieb aus 
				unerklärlichen Gründen geschlossen blieb - womit ein sonniger 
				Bergtourentag bereits um 8 Uhr ins Koma zu fallen drohte und nur 
				mühsam mit einem wenig motivierenden spontanen Notfallplan C 
				namens Rocher de la Loze reanimiert werden konnte.Wie bereits bei diesem ersten erfolglosen Antritt blieb auch am 
				beim zweiten lange unklar, wo die Franzosen Zustieg zur 
				Gondelbahn und Kasse versteckt haben (in Österreich würde man 
				die Kassa als letztes verstecken). Ausführliche 
				Hinweistafeln finden sich in Belle Plagne zwar für alles 
				mögliche, doch dass eine
				Caisse des Remontées Mécaniques keine Kreissparkasse 
				sondern tatsächlich die Kasse der Bergbahnen ist, bleibt für 
				einen Fremdsprachler lange ein Geheimnis. Auch nach endlos 
				scheinender Systemanalyse blieb der richtige Eingang in der 
				völlig mit Supermarkt, Andenkenläden, Restaurants und Schiläden 
				verbauten Umsteigestation nur zu erraten.
 Für individuelle sommerliche Bergtouren braucht hier niemand 
				Wegtafeln, alles zeigt sich auf den kollektiven Massenauftrieb 
				der winterlichen Pistenfahrer ausgelegt. Ob überhaupt und wo es 
				zum Sommet de Bellecôte geht, blieb damit weiterhin ungewiss, 
				aber das Geld für die Bahn war immerhin schon mal unter die 
				Leute gebracht.
 Vorab zu klären, ob Sessellift, Gondelbahn 
				oder Kabinenbahn in dem ungemein verzweigten Netz während des 
				hier unattraktiven sommerlichen Nebengeschäft in Betrieb ist, 
				erweist sich für ausländische Gäste als weitere Hürde.
 Über den Berg selbst entdeckt man kaum detaillierte 
				deutschsprachige Literatur. Die wenigen Beschreibungen scheinen 
				sich auf Sommerzustiege vom südlich liegenden Refuge de 
				Plaissance über den kompletten Glacier du Cul du Nant zu 
				beschränken oder gehen einfältigerweise von oben beschriebener 
				Route als Schitour aus, wobei sich der ganze Gänsemarsch dann 
				selbstverständlich am Nebengipfel des Dôme versammeln dürfte.
 |    Fotos: Thehighrisepages.de |