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Tour 694 - Piz Lagrev

Graubünden / Grischun Albula-Alpen Lagrevgruppe

Hochtour Route Julierpassstraße - Lej da la Tscheppa - Vadret Lagrev - NO-Grat Gesamtaufstiegshöhe (m) 1180 + 30 im Abstieg Tage 1 Verhältnisse hochsommerlich gut

Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m)
[2]
 Dominanz
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Eigenstän-
digkeit
 [4]
3165 2020 1180 4:30 G2 855 5780 2
Lej da la Tscheppa

Blick vom Lej da la Tscheppa zum Joch P 2798 (links), dem Übergang zum Vadret Lagrev.

 

Lej da la Tscheppa vor Bernina-Alpen

Blick zurück über den Lej da la Tscheppa gegen die Bernina-Alpen: Linke Bildhälfte mit Piz Surlej und Munt Arlas, in der Mitte, dicht zusammen, Piz Tschierva und Piz Morteratsch, rechts schließlich Piz Murtel und Piz Corvatsch.

 

Vadret Lagrev

Am Gratrücken oberhalb des Vadret Lagrev.

 

Piz Güglia

Blick vom Gipfel zum Piz Güglia.

 

Bergell

Blick am Gipfel ins Bergell.

Anfahrt über die Straße von Silvaplana zum Julierpass. P am Straßenrand bei 2020m nahe eines Stichweges hinab zum Bachlauf des Ova dal Vallun (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

Vom P den Stichweg nach Süden, hinab zum nahen Bachsteg und jenseits im dichten Wald etwas talauswärts bis zum nächsten ausgeschilderten Abzweig zum „Lej da la Tscheppa“. Nun dem bez. schmalen Bergpfad entlang steil in zahlreichen Kehren im Wald höher bis unter die obersten Felsabbrüche und hinauf auf den ausgedehnten Flankenabsatz hoch über der weiten Talfurche des Oberengadin und dem großen Silvaplana-See. Bis zum Karsee des Lej da la Tscheppa geht es nun auf einem gut ausgetretenen Erdpfad immer sanft ansteigend, mit häufigeren größeren Richtungswechseln durch die offene Rundhöckerlandschaft von Muttaun am Fuße des wild gezackten Verbindungsgrates zwischen Piz Polaschin und Piz Lagrev. Der bez. Pfad endet am großen, frei gelegenen Karsee auf 2616m (2:00, s. oberes Bild). Zum Gipfel geht es nun weglos über das sichtbare Joch weiter westlich im Verbindungskamm: zunächst am rechten, östlichen, Ufer durch Blockhalden entlang, um dann über dem nördlichen, teils begrünten Ufer höher anzusteigen. Bis zum Joch wird die Geröllflanke unter dem Verbindungsgrat von einem Schrofenabbruch durchzogen; das Joch kann man sowohl unterhalb als auch oberhalb dieses Abbruches erreichen, beide Routen sind mit Steindauben markiert. Wählt man die obere Route, muss man an geeigneter Stelle die teils begrünten Schrofen empor, darüber links und zuletzt durch eine Blockmulde zum Joch P 2798, das nach 0:55 erreicht ist. Jenseits mit etwa 30m Verlust nach links über grobes Blockwerk zum Rand des Gletschers Vadret Lagrev hinab. Der Übertritt aufs geröllübersäte Eis ist unproblematisch (jedoch auf Steinschlag achten), dann geht es zunächst links haltend, bald in die Mitte ziehend in gut mittlerer Steilheit höher. Die obere, etwas flachere Gletscherhälfte zeigt sich durch zahlreiche, nicht ungefährliche Querspalten zerfurcht, die jedoch stets gut zu umgehen sind, wobei man sich deutlich in der rechten Gletscherseite hält. Den Fuß der zu oberst gelegenen Gratfelsen zielt man am günstigsten rechts an, nahe unter Vorgipfel P 3109. Über steilsten Schutt leicht schräg rechts haltend (deutliche Abfahrtsspuren) hinauf zum Gratrücken (1:00, s. mittleres Bild). Über den Blockrücken nach rechts den nahen Vorgipfel P 3109 hinauf und weiter über den flachen Verbindungsgrat, anfangs grobes Blockwerk, dann erdiger Schutt und zuletzt Felsgesimse, nach Südwesten zum höchsten Punkt (0:35).
Abstieg wie Aufstieg: 1:20 zum Sattel P 2798. Zum Lej da la Tscheppa nun mit Vorteil über die Route unterhalb des Schrofenabbruches, die man Steindauben nach über eine auffällige Mulde entlang eines großen Moränenrückens erreicht. Man steigt die Mulde jedoch nicht ganz ab, sondern wechselt nach links dicht an den Fuß des Schrofenabbruches und folgt ihm bis über das nördliche Seeufer. Am Ufer entlang zum bez. Wanderweg (0:35). Durch die Rundhöckerlandschaft zurück zum P in 1:45.

  • Durchaus beeindruckende und abwechslungsreiche Tour durch eine ursprüngliche, gletschergeschaffene Landschaft. Bis zum recht großen und sehr offen gelegenen Karsee (2:00) nutzt man einen guten Wanderweg, die übrigen 2:30 sind dagegen vollkommen weglos, hier und da finden sich aber Steigspuren. Bis zum Joch befindet man sich auf einer weit ausgedehnten Terrasse über der Talfurche des Inn mit herrlich freiem Blick auf die Bernina-Alpen (s. zweites Bild), jenseits dann in einem völlig abgeschiedenen Hochtal mit einem   Gletscher, der in einen Gletschersee mündet (s. mittleres Bild). Der Gletscher ist durchwegs steil und bedingt Steigeiseneinsatz. Solange er Neuschnee trägt, ist er wegen möglicherweise verdeckter Spalten solo unbegehbar. Am Gipfel entdeckt man die unbekannteren Berge im Westen um Piz Duan, Piz Piot und Piz Platta, davor die frequentierteren, aber niedrigeren Piz Lunghin und Piz Grevasalvas, im Norden beherrschen die wüstenhaft kargen Berge um Piz d’Err und Piz Calderas das Bild, im Nordosten natürlich die markante Felsburg des Piz Güglia, dahinter der Piz Ot. Weiter im Osten fallen Weißkugel und Ortler auf. Im südöstlichen Halbkreis stehen jenseits des Inn Berühmtheiten wie Piz Morteratsch, Piz Bernina und Piz Roseg versammelt. Mit den Bergeller Bergen hinter dem Malojapass schließt sich das abwechslungsreiche, begeisternde Rund.
  • Tour alleine begangen.

 

  • Einfache Wegstrecke (7.1 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.

Fotos: Thehighrisepages.de

 


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