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		 Monviso aus 
		Westen vom Valle del Po.  Monviso aus 
		Norden nahe Pian del Re.
 
		   
		  Viso Mozzo 
		(links) und Monviso vom Lago Fiorenza.
   
		  Am Lago 
		Grande di Viso. Ganz links das Rifugio Quintino Sella al Viso.
  Monviso-Ostwand 
		vom Viso Mozzo aus gesehen.
 
		   
		  Blick vom 
		Viso Mozzo gegen Nordwesten auf Rocce Fourioun (Mitte), 
		Monte Granero 
		(Mitte rechts) und Monte Meidassa.
  Das 
		Bivacco Andreotti in der Monviso-Südwand.
 
		   | Anfahrt von Turin 
		/ Torino über Saluzzo ins Valle del Po zum großen 
		P am Straßenende bei Pian del Re auf 2020m (s.a.
		
		Bing Maps, Wetter bei
		
		weather.com). 1. TagVom P nach links und auf dem GTA-Wanderweg 
		der alles überragenden Monviso-Nordflanke entgegen. Auf dem Wanderweg 
		passiert man gleich die zwischen großen Felsblöcken entspringende Quelle 
		des Po, dann geht es in wenigen Kehren einen grünen Schrofenhang empor 
		zum Lago Fiorenza (0:20). Links am 
		Ufer entlang, danach sanft ansteigend über Wiesen höher und eine 
		Schrofenwand querend geht es zu einem kleinen Wiesensattel. Dahinter 20m 
		hinab um den Lago Chiaretto 
		rechts zu umrunden. Darauf in längerer Steigung vor einer breiten 
		Stirnmoräne nach links empor. Oben in der Mulde zwischen Viso Mozzo und 
		Monviso-Ostwand angelangt, durchquert man ein weites Trümmerfeld und 
		erreicht, die untere Flanke des Viso Mozzo passierend, schließlich das 
		auf dem sanften Sattel des Colle dei Viso über einem weiteren 
		See, dem Lago Grande di Viso, gelegene Rifugio Quintino Sella 
		al Viso, wo sich ein selten prächtiger Blick über die Po-Ebene entfaltet 
		(2:10).
 Der Viso Mozzo (dt. Viso-Kopf) ist von der Hütte 
		über dessen zuvor passierte Ostflanke zu erreichen. Man braucht den GTA 
		nur kurz zurück zu gehen um rechts einer Pfadspur über die weite, 
		ungebrochene und mittelsteile Flanke aus feinem erdigen Schutt und 
		vereinzelten Felsblöcken zu folgen. Am Gipfelkreuz auf der weiten Kuppe, 
		welche nach Osten unvermittelt mit hohen Felswänden abbricht, steht man 
		nach 1:00, der Abstieg benötigt 
		0:35. 2. TagVon der Hütte zum Monviso zunächst auf dem 
		GTA weiter nach Süden über dem See entlang. Nach dem See und etwa 
		30 Meter tiefer zweigt rechts der Pfad zum Passo delle Sagnette 
		ab. Zunächst steigt man die unterste, begrünte Schrofenflanke an, ehe es 
		auf gesichertem Steig nach links bis in die große Schuttrinne unter dem 
		Gratübergang geht. Den Rinnengrund berührt man nur kurz, dann geht es 
		den Markierungen nach in die rechten Begrenzungsfelsen, wo zahlreiche, 
		zu gut ausgetretene Steigspuren in die Irre leiten. Die günstigste Route 
		hält sich nahe der Rinne. Oben im Passo delle Sagnette auf 2991m 
		befindet man sich nach 1:25.
 Dahinter geht es gut 40 Meter steil über Schutt und Geröll in den großen 
		Bergkessel unter der hohen Monviso-Südwand hinab. Am Fuße der rechten 
		Gratkämme den Steindauben nach durch ein Trümmerfeld, dann wechselt man 
		allmählich an die linke Flanke hinüber, wo es über einen steilen 
		Moränenhang auf einen ausgedehnten Karabsatz geht. Weiterhin den 
		Steindauben nach in den hintersten Karwinkel bis zu einer 
		Markierungsstange, die den Einstieg zu einer Schuttkehle weist, über der 
		man nun das Bivacco Andreotti entdeckt. Mühsam durch loses, 
		erdiges Geröll empor. Die Biwakschachtel, auf 3225m unmittelbar an den 
		Fuß einer hohen Felswand geduckt, ist nach 1:25 
		erreicht. Nun geht es vor der Felswand auf einer steilen Gletscherrampe 
		höher, um nach 0:20 den Einstieg, ggf. über 
		eine Randkluft, in die Felsen zu erreichen. Den Farbmarkierungen folgend 
		links über Felsgesimse zum Beginn einer großen Rinne (II-, ggf. 
		schneegefüllt), die nun steil schräg rechts höher führt.
 Abbruch nach
		0:20 im oberen Teil der Rinne bei etwa 3415m 
		wegen Vereisung und tauwassernasser Felsen.
 Abstieg auf dem 
		Anstiegswege: zur Biwakschachtel in 0:30, 
		1:10 
		zum Passo delle Sagnette, 1:05 zur Hütte,
		2:30 zum P.
 
			Der Monviso, eine wahrhaft himmelsstürmende Felsburg, ist als 
			Eckpfeiler der Alpen das südwestliche Gegenstück zum 
			Großglockner. Nach Prominenz und Dominanz zählt er zu den fünf 
			bedeutendsten Alpenbergen. Viel mehr noch als der Großglockner 
			dominiert er seine Umgebung, die gesamten Cottischen Alpen, in der 
			kein weiterer Gipfel - von zwei unmittelbaren Nebengipfeln im 
			Südwestgrat abgesehen - die 3500m überschreitet, womit er alle 
			entfernteren Berge um beinahe 400m überragt. Die von riesigen, 
			schluchtartigen Verschneidungen gegliederte Ostwand fällt über 1200m 
			ab. Davor steht lediglich noch der dicht benachbarte Viso Mozzo mit 
			über 3000m, dann fällt das Gebirge auf lediglich 8 Kilometer 
			Entfernung mit wenigen Wiesen- und Waldkämmen zwischen 2300 und 1300 
			Meter unmittelbar in die Po-Ebene ab.Auch in alle übrigen 
			Himmelsrichtungen präsentiert der Gipfel abweisende, hohe 
			Steilwände.
Am Gipfel des Viso Mozzo steht man beeindruckend nah vor der 
			gewaltigen Ostwand des Monviso, die noch 400m tiefer abfällt und 
			über 800m höher steigt. Auf der anderen Seite entfaltet sich der 
			riesige, hufeisenförmige Bergkranz um die Po-Ebene, beginnend im 
			Südosten mit den nördlichsten Ausläufern des Apennin, dem 
			Übergang zu den Ligurischen Alpen mit der Punta 
			Marguareis und den Seealpen 
			mit der Cima Argentera. Im Norden folgen die Grajischen 
			Alpen, um jenseits des großen Aostatal-Einschnittes in 
			die Walliser Alpen überzugehen, wo sich alles von Grand 
			Combin über Dent Blanche, Matterhorn bis zur 
			ungemein dominierenden Südseite des Monte-Rosa-Massivs 
			aufreiht. Erst hinter den noch entfernteren Bergen um Adamello 
			und
			Brenta verlieren sich die Details. Auf Aussichtswarten wie 
			dem Viso Mozzo könnte man glauben, einen ganzen Kontinent zu 
			überblicken.Der Ausblick von der Hütte, in einem sanften Sattel gelegen, ist 
			ähnlich und gleichfalls ungemein begeisternd.
Bereits ab 2500m, oberhalb des Lago Chiaretto, bewegt man sich 
			allerdings nur noch durch ausgedehnte Trümmermeere, wenn nicht im 
			losen Schutt steiler Couloirs oder Geröllhängen von Moränenwällen. 
			Keine Tour, die man zweimal gehen möchte. Lediglich im Umkreis der 
			Hütte hat man festen Boden unter den Füßen.Der ostseitige 
			Anstieg in den Passo delle Sagnette kostet unmäßig viel Zeit, da 
			zahlreiche Verhauer auf bestens ausgetretenen Steigspuren drohen.
Bereits die Tour über den Normalweg weist westalpentypische 
			Anforderungen auf. Weckzeit ist dem entsprechend spätestens vier 
			Uhr. Steigeisen, Eispickel, bei hoher Frequentierung auch Helm, sind 
			kaum entbehrlich. Später im Jahr dürften die Rinnen schnee- und 
			eisfrei sein, dafür mag der kleine, jedoch steile Gletscherrest 
			oberhalb des Bivacco Andreotti blank und schuttübersät sein, die 
			Randkluft ggf. unangenehm.Ohne Viso Mozzo beläuft sich der Gesamtanstieg ab Pian del Re, 
			inkl. Gegenanstiege, auf 2030 Meter.Drei Tage nach Tourenbegehung war von einem tödlichen Absturz 
			eines Bergsteigers am Monviso zu hören, die Suche dauerte noch an.Die Quelle des Po (Sorgente del Po) ist wie häufig bei 
			geografischen Objekten Definitionssache. Tatsächlich sammeln sich an 
			diesem Punkt die Wasser einiger deutlich höher entspringender 
			Rinnsale, die streckenweise, gut hörbar, unter Blockwerkbetten 
			verborgen bleiben.Tour alleine begangen. S. a. Gipfelpanorama am Viso 
		Mozzo 
			Anstiegswege (Hütte 5.8 Kilometer, Viso Mozzo 1.5 Kilometer, 
			Bivacco Andreotti 3.1 Kilometer) zum Download als
			GPX-Datei. Fotos: Thehighrisepages.de |