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Tour 239 - Turbhorn, Hohsandhorn / Punta del Sabbione

Wallis Leonegruppe

Hochtour Route Riale - Rifugio Mores - Hohsandgletscher - Turbhorn über O-Grat auf und ab - Turbegletscher - Hohsandhorn über Mittlebärgjoch (II+) und SW-Rücken auf und ab - Binntalhütte - Fäld Gesamtaufstiegshöhe (m) 2110 Tage 3 Verhältnisse spätsommerlich, in Wolken, Sturm

Name Max
(m)
Min
(m)
Aufstiegs-
höhe (m)
 Aufstiegs-
zeit (h)
 Schwierig-
keit [1]
 Prominenz
(m) 
[2]
 Dominanz
(m) 
[3]
Eigenstän-
digkeit
 [4]
Rifugio Mores (CAI) 2510 1743 770 2:20 BW1 - - -
Turbhorn 3245 2380 870 5:00 G2 188 2600 3
Hohsandhorn 3182 2840 350 4:10 G2 138 2070 3
Binntalhütte (SAC) 2269 2150 120 5:10 G2 - - -
Turbhorn-Südflanke von der Binntalhütte aus

Das Turbhorn aus Süden von der Binntalhütte. Selbst im Spätsommer noch regelmäßig eine Schneepyramide.

Am Turbhorngipfel: gegenüber im Süden liegen Albrunhorn (links) und Schinhörner (rechts).

Albrunhorn und Schinhörner

 

Griespass mit Corno di Ban

Abstieg am Griespass zum Lago Morasco. Links ragt die Pyramide des Corno di Ban empor, rechts hinten glänzt das vergletscherte Ofenhorn.

 

Fotos: Thehighrisepages.de

Anfahrt über Domodòssola (Italien) bzw. Simplonpass (Wallis) ins Val Antigorio nach Formazza und weiter bis zum Straßenende bei Riale auf 1743m (s.a. Bing Maps, Wetter bei weather.com).

1. Tag
Auf dem Fahrweg durchs offene Hochtal Valle di Morasco nach Westen bis zum nahen Stausee Lago di Morasco. Der Fahrweg führt am Nordufer entlang und endet am hintersten Seeufer bei der Talstation eines Materiallifts, wo auch der Weg zum Griespass bzw. Nufenenpass beginnt. Hier jedoch nach links zum Steg über den Bach und an Wegtafel Richtung "Rifugio Citta di Busto CAI". Der bez. Pfad führt rechts eines schmalen Tälchens (Rio del Sabbione) in steilen Kehren Gras- und Schrofenhänge hoch und dann flacher bis zur Verzweigung zum Rifugio Mores. Hier über den Bach auf die Südseite und weiterhin durch Gras- und Schrofenhänge am Fuße der bizarren Felszacken des Corno di Ban bis zur ehemaligen Baubaracke und jetzigen CAI-Hütte auf 2510m, die nach 2:20 erreicht ist.

2. Tag
Von der Hütte nach Westen zum Bach hinab (ca. 2380m) und jenseits hinauf zum nördlichen Ufer des Stausees Lago del Sabbione. Am Rifugio Claudio e Bruno vorbei und eben weiter zur Zunge des sanft ansteigenden Hohsandgletscher. Auf dem spaltenarmen rechten Teil weiter bis zum hintersten Gletschersattel wo der lange Blinnenhorn-Südwestgrat absinkt. Dahinter ohne Höhenverlust WSW-wärts weiter über den Gletscher bis links in eine Firnbucht nach den letzten Felsen des Strahlgrät. Dort an der niedrigsten Stelle auf den Turbhorn-Ostgrat. Dieser Firngrat wird in mehreren Aufschwüngen bis zum höchsten Punkt zunehmend schärfer. Am spitzen Firngipfel steht man nach 5:00.
Zurück bis zum Beginn des Ostgrates. Von dort jetzt nach rechts die mittelsteile Südflanke hinab. Bevor man unten das Becken des kleinen Turbegletscher erreicht, ist ein steilerer Felsabsatz zu überwinden. Danach über den spaltenarmen Gletscher nach links hinab. Südostwärts geht es Richtung Ofenhorn bis etwa 2840m. Dann nach Nordost, hinauf zum Mittlebärgjoch auf 3044m, das über eine felsige Steilstufe erreicht wird (II+). Vom Joch rechts über den Südwestrücken (einfaches Blockwerk) zum kuppigen Firngipfel des Hohsandhorn (4:10).
Zurück zum Joch. Die felsige Steilstufe hinab und über das oberste Becken des Tälligletscher. Nun nicht aufs Ofenhorn zuhalten, sondern in weitem Bogen nach rechts, südwestwärts. An einem kleinen See vorbei und man gelangt hinab ins Geröllkar Tälli. Dort weglos über etliche tief eingeschnittene Gletscherabflüsse und Moränenschutt hinüber zur Binntalhütte (5:10, Anm. s.u.).

3. Tag
Von der Hütte durchs Binntal hinaus nach Fäld (2:00). Später von der Nufenenpassstraße (2323m) zum Griespass (2479m) und hinab zum Lago Morasco (2:45).

 

  • Wegstrecke (Anstieg Rifugio Mores 6.2 Kilometer, Binntalhütte über Turbhorn und Hohsandhorn 13.6 Kilometer, Abstieg Binntalhütte 7.5 Kilometer) zum Download als GPX-Datei.
  • Statt des Abstiegs zur Binntalhütte war vom Mittlebärgjoch die Rückkehr zum Rifugio Mores geplant. Steigt man dazu vom Joch nach Norden ab gelangt man auf den Hohsandgletscher zurück, der hier mit einer großen Seitenbucht herauf reicht. Der Übertritt aufs Eis gibt sich noch problemlos. In der mäßig abfallenden Bucht stößt man aber auf viele tiefe und große Spalten. Weiter abwärts wurden sie dazu immer breiter, und schließlich, obwohl zu zweit begangen, ganz ungangbar. Die anfangs besonnene Suche nach einem Durchlass führte am Ende ratlos an die Begrenzungsfelsen. Doch selbst am Rande der Bucht war das Gelände heikel, unter den hohen Felswänden zogen lückenlos lange Bergschründe hindurch. Die Suche war damit zu Ende. Es blieb der Rückweg zum Felsjoch. Dort begann es allmählich zu dämmern.
    Um auf über 3000m kein unplanmäßiges Freibiwak einlegen zu müssen, war ein Weg zu einer Biwakschachtel oder einer Hütte zu finden. Weiter im Süden bietet sich die Binntalhütte an. Der Notabstieg führte, bald in völliger Dunkelheit und ohne Lampen, zum Tälligletscher wo endlich in der Ferne die erleuchteten Fenster der Hütte die Richtung wiesen. Nach mühsamer Querung etlicher Moränenkämme und Gletscherabflüsse und der halben Umrundung des Ofenhorns kam ein langer Tag doch noch zu Ende.
    Bei der unplanmäßigen Rückkehr zum Ausgangspunkt in Italien konnten von öffentlichen Verkehrsmitteln nur die Furka-Oberalpbahn von Fiesch bis Ulrichen genutzt werden (18km). Von Fäld bis Fiesch (20km) ging es zuvor nur per Anhalter, von Ulrichen zum Nufenenpass (14km) gab es über viele Stunden kein Busangebot, weshalb diese Strecke ebenfalls nur per Anhalter zurückgelegt werden konnte. Vom Nufenenpass zum Griespass und hinab nach Riale (13km) geht es ohnehin nur zu Fuß.
  • Trotz zahlreicher Hütten im Spätsommer sehr ruhige Gegend.
  • Vergl. a. Tour 177, Ofenhorn.

 


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